Dein Warenkorb ist gerade leer!
Wie ein dunkler, weich gezackter Saum konturieren Montenegros Gebirgsketten den Horizont. Crna Gora heißt übersetzt „Schwarze Berge“ und ist der alte serbische-montenegrinische Name für den nur 14.000 qm großen Kleinstaat auf der Balkanhalbinsel. Als ehemaliger Teil Ex-Jugoslawiens bildete es 2003 eine Union mit Serbien und ist seit 2006 unabhängig. Wie wichtig dort der Wein ist, bezeugen die 9.000 Hektar Rebfläche zwischen Adria, Skutarisee und Hochgebirge. Die Staatskellerei Plantaže ist Europas größter Weingarten und um ein Mehrfaches größer als die Hauptstadt Podgorica.
Unsere Autorin Anke Sademann ist durch Montenegro gereist und hat sich die Weinregionen önotouristisch erobert.
Die Topografie des vielseitigen Balkanlandes schafft ideale Bedingungen für das Wachstum und die Entwicklung autochthoner Rebsorten.
Das zeigt sich in einem jährlichen Flaschenvolumen von etwa 160.000 Hektoliter. Das zu 70 % bergige Terroir und der Mix aus einem Sonnensatten mediterranen und einem kontinentalen bis alpinen Klima skizziert das breite Spektrum und das geschmackliche Potential seiner weit über zwanzig teilweise 100-prozentigen autochthonen Weine. Die nach Georgien weltweit älteste Weinregion wurde
schon im 2. Jahrhundert von den Römern für den Weinanbau genutzt. Erst im 19. / 20. Jahrhundert wurde Montenegro als Weinregion wiederentdeckt und 2007 international anerkannt.


Die Tradition des privatisierten Weinanbaus für den Hausgebrauch wird bis heute von Generation zu Generation weitergegeben. Sollte man das Glück haben, Gast in einem montenegrinischen Traditionshaushalt zu sein, kommt man sicher in den Genuss ein passables umetikettiertes Tischwein-Fläschchen vom selbst
Gekelterten gereicht zu bekommen. Viele behaupten von sich natürlich den Landesbesten Tropfen im eigenen Keller schlummern zu haben. Neben dem Brennen von hochprozentigem Rakija – dem landestypischen Obstbrand aus den Haustrauben oder dem Pflaumen-, Apfel- oder Birnenbaum und dem süffigen Honigwein – ist der Hauswein ein Teil der Gastfreundschaft.
Weinanbau: Von den Römern bis zu den
Boutique-Weinschatullen
Der montenegrinische Weinanbau hat sich längst professionalisiert und die Qualität und Besonderheit der autochthonen Weine – wie den Nationalwein Vranac – hat sich bis weit über die Landesgrenzen herumgesprochen.
Önotourismus wird in Montenegros Weinregionen immer beliebter. Der territoriale
Weinkuchen ist in zwei Teile aufgeteilt: Die 1963 eröffnete etwa 2.300 ha große staatliche Weinkellerei “13. Juli- Plantagen” die mit 95% Landesvolumen jährlich etwa 22 Millionen kg Trauben zu hervorragenden – auch exportierten und in ihrer Preis-Leistung unschlagbare – Schätze verarbeiten. Aber auch die zahlreichen, von der Hauptstadt bis zur Adria-Küste verstreuten, familiengeführten
Boutique-Weingüter laden Weinlover aus der ganzen Welt zu kleinen Verkostungen und Rundgängen ein. Ihre Tropfen sind in kleinen Auflagen ausschließlich vor Ort zu kosten und erwerben oder bei lokalen Gastronom:innen zu probieren. Die Liebe und das Engagement der örtlichen Winzer sind mit jedem Schluck zu erschmecken.